Setra Geschichte - 1952-1955
Doch die technische Entwicklung schritt unaufhaltsam vor. 1952 stellte die Firma Kässbohrer den ersten Gelenkomnibus vor. Diesen allerdings noch auf einem Lkw-Fahrgestell aufgebaut.
1953 folgte der nächste SETRA-Typ, der SETRA S 10. Er trug der Nachfrage nach einem größeren Raumangebot Rechnung. Mit 9 - 10 Sitzreihen, 9 Mittelgangsitzen (so etwas war damals noch üblich und erlaubt) bot er im Reiseverkehr bis zu 52 Sitzen (im Linienverkehr bis zu 85 Plätzen).
SETRA S 10
Technische Daten: Motor:
Länge: 9.850 mm Henschel 522 DPK
Breite: 2.500 mm 6-Zylinder-Diesel
Höhe: 2.800 mm 125 PS
Gewicht: 10.800 kg
Geschwindigkeit: bis 110 km/h
1954 ging Otto Kässbohrer daran, auch einen eigenständigen Stadtlinienbus zu entwickeln. Als Grundlage diente eine Konstruktion des Oldenburger Busunternehmers Theodor Pekol. Er hatte bereits Busse in Schalenbauweise gebaut. Dieses Prinzip wurde auch hier übernommen, lediglich Bodengruppe und Lenkung wurden verbessert. Aufgrund dieser Zusammenarbeit erhielt das Fahrzeug die Typenbezeichnung SP, was für SETRA-Pekol steht. Dieser Omnibus war der erste in Serie gefertigte Omnibus, bei dem die Nutzlast (ca. 6 to.) höher war als das Leergewicht (ca. 5,1 to.). Etwas, was nie wieder erreicht wurde. Spaäter ging dieser Bus unter der Typenbezeichnung SETRA ST 110 in Serie.
SETRA ST 110
Technische Daten:
Länge: 9.750 mm
Breite: 2.500 mm
Motor: Henschel - 522 DPU - 125 PS
Fahrgäste: bis 95
1955 folgte der erste große Exportauftrag: 200 Super-SETRA Hochdecker-Omnibusse für die USA. Ein Omnibusmodell, was hier in Deutschland noch gänzlich unbekannt war. Unter dem Namen „Golden Eagle“ und „Silver Eagle“ gingen diese Fahrzeuge in die Firmengeschichte ein.
Golden Eagle
Technische Daten:
Länge: 12.200mm
Breite: 2.500 mm
Höhe: 3.800 mm
Motor:
MAN D 1548 MTH - Turbolader - 8 Zylinder mit 210 PS
Höchstgeschwindigkeit: ca. 115 km/h
Der erste Auftrag für dieses Fahrzeug umfasste 50 Busse, dem noch weitere 150 folgten. Seinen Namen erhielt der Bus aufgrund der goldfarben eloxierten Seitenbleche. Da es sich bei diesem Fahrzeug um einen völlig neuen Omnibustyp handelte, wurden auch die technischen Aus- und Sonderausrüstungen neu gestaltet. So erhielten Die Busse riesige Kofferräume, eine neuartige Gummi-Torsionsfederung mit automatischer Höhenverstellung und neue druckluftbetätigte SETRA-Außenschwingtüren anstelle der unpraktischen Flügeltüren. Diese setzten sich dann schnell in den USA durch.
SETRA S 6
Technische Daten:
Länge: 6.700mm
Breite: 2.250 mm
Höhe: 2.620 mm
zul. Gesgew.: 5.850 kg
Motor:
Henschel 517 D 4
4 Zylinder Diesel - 90 PS bei 2.600 U/min, Hubraum 4.084 ccm
Sitzplätze:
26 Sitzplätze einschl. Fahrer
Höchstgeschwindigkeit: ca. 100 km/h
1955 hatte der SETRA S 6 auf dem Genfer Automobilsalon Premiere. Auch dieses Fahrzeug wies eine Reihe technischer Neuerungen auf, wie z.B. ein Fahrwerk mit Einzelradaufhängung vorn und hinten, mit Schwingachsen sowie einer wartungsfreien Gummi-Torsionsfederung. Dieser Bus ist bis zum heutigen Tage der kleinste SETRA der je gebaut wurde. Von diesem Bustyp wurden insgesamt 1120 Stück gebaut.
Eine Zeichnung aus einem Verkaufs-prospekt. Mit den Proportionen nahm man es damals nicht so genau.